Grete

    Solange ich mich zurückerinnern kann habe ich mir einen Hund gewünscht. Als ich mit 28 Jahren endlich eine Wohnung mit Garten hatte, habe ich mir aus einem Neufundländer-Wurf mit 10 Welpen unsere "Grete von der Ulmer Alb" ausgesucht. Sie ist genauso gewesen wie man sich einen Neufundländer vorstellt: Unaufgeregt, freundlich zu Jedermann, aber durchaus auch wachsam und bereit mich zu schützen, wenn wir einmal nachts alleine unterwegs waren. Sie hat mich die ersten 2 Jahre, als ich noch ganztags berufstätig war, in die Arbeit begleitet und als dann meine Kinder auf die Welt kamen ohne große Umstellung als Familien-Hund mit uns gelebt. Sie hat den Kinderwagen bewacht, wenn ich einkaufen war und später geduldig die endlos vielen Streicheleinheiten fremder Kinder über sich ergehen lassen, wenn wir unsere in den Kindergarten oder die Schule brachten. Sie hat in den Jahren als die Kinder klein waren aus zeitlichen Gründen nicht immer die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient hätte, aber sie hat es mit Fassung getragen. Als ich Sie mit 12 Jahren wegen eines Lungenephisems einschläfern lassen mußte, hat sie in meinem Leben eine Lücke hinterlassen.